Wolfgang Reinhardt

deutscher Leichtathlet (Stabhochsprung); Olympiazweiter 1964; deutscher Meister 1963-1965

* 6. Mai 1943 Göppingen

† 11. Juni 2011 München

Laufbahn

Wolfgang Reinhardt aus Göppingen ist mit 19 Jahren eine der gegenwärtig grössten Hoffnungen der deutschen Leichtathletik. Er rückte 1962 ins Rampenlicht, als er die Bestleistung des Deutschen Leichtathletikverbandes im Stabhochsprung auf 4,63 Meter verbesserte und damit drittbester deutscher Stabhochspringer wurde. (Den deutschen Rekord hält der Leipziger Manfred Preussger mit 4,81 Meter, erzielt am 22. August 1962 in Jena.) Bereits im März 1963 steigerte Reinhardt sich erneut, als er bei den Deutschen Hallen-Leichtathletikmeisterschaften in der Berliner Deutschlandhalle 4,70 Meter übersprang und damit einen neuen inoffiziellen deutschen Hallenrekord aufstellte; er übertraf damit die alte Bestmarke um mehr als zehn Zentimeter.

Reinhardt, der am 6. Mai 1943 in Göppingen geboren wurde, war zunächst keineswegs das, was man ein Talent nennt. In der Göppinger Turnerschaft brachte der schmächtige, bleiche Wolfgang 1957, mit 14 Jahren, noch nicht einmal einen Klimmzug zustande, und für die 100 Meter brauchte er 13,5 bis 14 Sekunden. Unter dem Turnerschaftstrainer Jörg Bernlöhr, von dem dieses Urteil über Wolfgangs sportliche Anfänge stammt, entwickelte er aber einen Trainingsfleiss, durch den er schliesslich zum weltbesten Junior unter den Stabhochspringern wurde. An jedem Trainingsabend absolvierte er rund 30 ...